Franziska Kress schließt dieses Jahr ihre Ausbildung zur Zimmerin ab und teilt persönliche Einblicke aus dem Arbeits- und Ausbildungsalltag bei der Zimmerei Mohr GmbH.
Was möchte ich einmal werden? Zum Ende der Schulzeit sehen sich viele junge Menschen vor die herausfordernde Entscheidung gestellt, welche berufliche Laufbahn sie denn am besten einschlagen sollen. Noch nie waren die Karrieremöglichkeiten so vielseitig wie heutzutage, was die Entscheidung für viele Schulabgänger nur noch erschwert.
Vor fast drei Jahren hat sich Franziska Kress dieselbe Frage gestellt und sich nach erfolgreich bestandenem Abitur für eine Ausbildung zur Zimmerin bei der Zimmerei Mohr GmbH entschieden. Im Interview erzählt Franziska über den Berufsalltag und ihre Ausbildung aus weiblicher Perspektive.

Vor einigen Jahren hatte ich mit meinem Paten an dem Haus meiner Großeltern gearbeitet und an der handwerklichen Arbeit viel Spaß. Da mein Pate auch eine eigene Zimmerei besitzt, hatte ich bereits im Vorfeld Berührungspunkte mit dem Beruf. Ausschlaggebend für meine Entscheidung war, dass man als Zimmerin am Ende des Tages direkt sieht, was man geleistet hat.
Grundsätzlich hatte ich keine konkreten Vorstellungen. Mir war lediglich wichtig handwerklich zu arbeiten und das Ergebnis meiner Arbeit vor Augen zu haben. Das hat sich auch erfüllt und ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.
Die Reaktionen auf meine Entscheidung waren sowohl von meiner Familie als auch von meinen Freunden sehr positiv und unterstützend. Seitdem ich die Ausbildung angefangen habe, bin ich auch viel ausgeglichener und man merkt mir die Freude an meiner Arbeit an.

Mein Pate hatte mir die Zimmerei Mohr GmbH empfohlen, woraufhin ich mich dort beworben habe und direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. Nach einem interessanten Gespräch habe ich vor der Ausbildung noch ein einwöchiges Praktikum absolviert. Danach war ich überzeugt, dass die Ausbildung zur Zimmerin bei der Firma Mohr das Richtige für mich ist. Dieser Meinung bin ich auch heute noch.
In der Schule lerne ich die Theorie, wie ich beispielsweise einen Neubau konstruiere und errichte, sowie Details der zugehörigen Themengebiete. Angefangen bei einfachen bis hin zu komplexen Dachaufbauten, sowie Wandaufbauten und Treppen. Die praktische Umsetzung erfolgt dann bei der Arbeit im Betrieb bzw. auf den einzelnen Baustellen. Dabei lerne ich auch bei jedem Bauprojekt und dessen Vorbereitung etwas Neues dazu.
Entweder gehe ich mit auf eine Baustelle oder bin vor Ort in Leutershausen. Ein Baustellentag beginnt beispielsweise mit dem Beladen der Fahrzeuge. Auf der Fahrt zur Baustelle wird dann meistens schon besprochen wie der Tagesablauf aussehen wird. Die Arbeit auf Baustellen ist dann sehr vielseitig und reicht von Arbeitsvorbereitung über Abbrucharbeiten bis Wände aufstellen. Im vergangenen Jahr habe ich an vielen unterschiedlichen Projekten mitgearbeitet, wie zum Beispiel Neubau eines Einfamilienhauses oder größere Gewerbebauten und dabei auch verschiedene neue Tätigkeiten kennengelernt.
Bei einem Tag in Leutershausen spreche ich mit dem Meister die Pläne durch und baue dann nach Planvorgabe die Bauelemente zusammen.
Besonders gut gefällt mir, dass ich abwechslungsreiche Aufgaben habe und mir Schritt für Schritt mehr Verantwortung im Arbeitsalltag übertragen wird. Außerdem arbeite ich an verschiedenen Bauprojekten mit immer wieder anderen Kollegen zusammen und kann dabei von den jeweiligen Fachgebieten meiner Kollegen profitieren. Dazu kommt, dass ich geregelte Arbeitszeiten habe, was in dieser Branche nicht selbstverständlich ist.
Am Anfang war es herausfordernd, sowohl in der Schule als auch im Betrieb, nicht nur als „das Mädchen“ gesehen zu werden, sondern als Mitschülerin und Kollegin. Dies ist mir aber nach kurzer Eingewöhnungsphase gut gelungen. Ebenfalls herausfordernd ist für mich die Arbeit hoch oben auf dem Dach, wo man ungewohnt schmale Auftrittsflächen auf Sparren und Pfetten hat. Allerdings wage ich mich hier immer weiter hoch und gehe zwar mit Respekt, aber nicht ängstlich an die Sache ran.

Im Betrieb wurde ich sehr gut aufgenommen und super in das Team integriert. Dank der Unterstützung durch meine Vorgesetzten und Kollegen fand ich mich auch schnell in meinem Arbeitsumfeld ein. Anfangs wurde ich vermutlich etwas „schonender“ behandelt, aber mir wird die Arbeit genauso zugetraut wie meinen männlichen Kollegen und mein Aufgabengebiet erweitert sich mit fortschreitender Ausbildung zunehmend.
In meiner Klasse fühle ich mich ebenfalls sehr wohl, auch als einziges Mädchen. Da heißt es dann auch hin und wieder „Fragen wir mal die Franzi, die hat bestimmt ordentlich mitgemacht.“.

Ich würde auf jeden Fall empfehlen vorab ein Praktikum zu machen, damit man sieht ob der Beruf zu einem passt. Daneben ist auch Interesse an handwerklicher Arbeit wichtig. Am besten hat man in dem Bereich schon eine gewisse Basis und bringt praktische Erfahrung mit. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass man auch bei Wind und Wetter draußen auf Baustellen arbeitet. Da sollte man dann auch nicht so empfindlich sein.
“Mir war wichtig handwerklich zu arbeiten und das Ergebnis meiner Arbeit vor Augen zu haben. Das hat sich auch erfüllt und ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.
Franziska Kress
Man sollte mit Mathematik nicht auf Kriegsfuß sein, sowie über räumliches Vorstellungsvermögen verfügen, damit man technische Zeichnungen auch praktisch umsetzen kann. Außerdem darf man sich vor körperlicher Arbeit, zum Teil auch in luftiger Höhe, nicht scheuen und man sollte wie gesagt handwerkliches Geschick mitbringen.
Nach dem Abschluss meiner Ausbildung möchte ich gerne Vollzeit bei der Firma Mohr als Gesellin arbeiten und berufsbegleitend eine Weiterbildung zur Technikerin machen. Diese Weiterbildung wird drei Jahre dauern und kann direkt nach der Ausbildung begonnen werden.
Die Zimmerei Mohr GmbH unterstützt mich während meiner Ausbildung sehr gut. Die Tätigkeiten sind abwechslungsreich und werden auch an meine Ausbildungsfortschritte angepasst. Die Kollegen kann man immer um Rat oder Hilfe fragen und man wird gut ins Team aufgenommen. Bei Interesse an einer handwerklichen Ausbildung kann ich den Beruf Zimmerer (m/w/d) bei der Zimmerei Mohr GmbH auf jeden Fall empfehlen.

Vielen Dank an Franziska für ihre Zeit und die spannenden Einblicke in ihren Lehralltag. | Im Sommer schließt Franziska ihre zweijährige Ausbildung* nach erfolgreich abgeschlossener Gesellenprüfung ab.
Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und sind stolz darauf eine so engagierte und begeisterte Auszubildende in unserem Team zu haben.
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(*Regeldauer der Ausbildung drei Jahre, bei Allgemein- oder fachgebundener Hochschulreife verkürzt sich die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre)